Listenhunde als Kampfschmuser
Immer wieder präsentieren die Medien Berichte über Angriffe von sogenannten Listenhunden auf andere Hunde oder Menschen. Allgemein als Kampfhunde bekannt, haben einige Rassen einen schlechten Ruf und gelten als grundlegend aggressiv und gefährlich. Nach aktueller Gesetzlage, die von Bundesland zu Bundesland in ihrer Strenge variiert, ist die Haltung der Hunde teils verboten, teils unterliegt sie sehr strikten Auflagen, wodurch Vorurteile verstärkt und bestätigt werden.
Geschichte von Kampfhunden
Ursprünglich dienten die betroffenen Rassen dem Hundekampf. Die Züchtung erfolgte auf das Fördern von körperlichen Kampfmerkmalen und besonders aggressivem Verhalten gegenüber anderen Hunden. Um dies zu erreichen, wurden sie als Welpen nicht mit anderen Artgenossen sozialisiert und die stärksten Hunde weitergezüchtet. Somit ist eine genetische Grundverankerung bei den Rassen enthalten.
Der Kampfschmuser im Listenhund
Lernt man einen Listenhund mit einem verantwortungsvollen Besitzer kennen, kann man ein ganz anderes Bild erfahren: liebevoll, verschmust, ohne Anzeichen von Aggressionen. Bei der ursprünglichen Züchtung der Hunde hat man Wert darauf gelegt, dass die Hunde gegenüber dem Menschen nicht aggressiv, sondern gehorsam sind. Sie gelten als anhänglich, loyal, tapfer und intelligent und können perfekte Familienhunde sein. Auch mit anderen Tieren können sie friedlich und verspielt sein, ohne Anzeichen von erhöhtem Aggressionspotenzial.
Die umstrittenen Gesetzesauflagen
Die harten Haltungsbedingungen und erheblich höheren Kosten schrecken vor der Haltung der Rassenhunde ab. Es ist sehr umstritten, ob dieser Umgang mit der Problematik zu einer nachhaltigen Lösung führt. Die gefährlichen Vierbeiner entstehen häufig aus missbräuchlicher Haltung, der Schwarzmarkt ist groß und das Interesse an diesen Hunden oft auf bestimmte Personengruppen zurückzuführen. Drei Bundesländer haben bereits die Rasselisten abgeschafft. Denn abhängig von der Erziehung und der Sozialisierung kann man entweder die positiven oder negativen Charaktereigenschaften fördern.
Vielen Fellnasen, die einer gefährlichen Rasse angehören, könnte man ein neues Zuhause schenken, wenn die Hürden auf einen anderen Schwerpunkt gelegt werden. Statt erhöhter Kosten und Maulkorbpflicht ist es wichtig, sie guten Händen zu überlassen und ihnen so die Möglichkeit zu geben, der perfekte Familienhund zu werden.